12.06.2024 · Aktuelles / Thüringen

Immer mehr junge Menschen ohne Schulabschluss?

In Thüringen verlassen viele junge Menschen die Schule ohne Abschluss. Auf einer von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) organisierten Reise haben sich Mitarbeitende der Schulaufsicht Thüringen die Frage gestellt, wie dieser Entwicklung erfolgreich begegnet werden kann. 

Auf der Suche nach erfolgversprechenden Ansätzen reisten 17 Vertreter:innen der Thüringer Schulämter und des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) im Mai in die Hansestadt Hamburg. Nach Ansicht der DKJS-Expert:innen, die diese Reise und die Austauschformate moderierten, hat der Stadtstaat Hamburg mit dem Programm „23+ Starke Schulen“ einen erfolgreichen Weg eingeschlagen und könnte auch für die betroffenen Schulen im Freistaat die Richtung weisen.  

Einblicke in die Zusammenarbeit bildungsverantwortlicher Akteur:innen 

Während ihres Aufenthalts in Hamburg nutzten die Teilnehmer:innen die Gelegenheit, die Arbeit der Behörde für Schule und Berufsbildung in Kooperation mit anderen bildungsverantwortlichen Akteur:innen der Hansestadt kennenzulernen.  Zudem wurden den Thüringer Kolleg:innen bei dem Besuch der Elisabeth-Lange-Schule Einblicke in die Praxis ermöglicht. Denn Hamburg hat mit dem Programm „23+ Starke Schulen“ seit 2013 erfolgreich unter Beweis gestellt, wie eine gezielte und systematische Unterstützung zur Verbesserung einer herausfordernden schulischen Situation beitragen kann. 

Erfolgversprechende Wege für besseres Lernen an Schule 

Michael Wiegleb, Standortleiter der DKJS in Thüringen und Teilnehmer, sagt: „Wir alle kehren mit neuen Impulsen und Ideen für die Schulpraxis nach Thüringen zurück. Die Hamburger Schulbehörde und der Schulleiter der Elisabeth Lange Schule in Hamburg-Harburg legten überzeugend dar, dass Ungleiches ungleich behandelt werden muss. Das heißt in der Praxis, dass jede Schule mit ihren individuellen Bedingungen zu betrachten ist, die besondere Ausgangssituation vor Ort anerkannt werden muss, um dann kreative und neuartige Lösungen zu entwickeln“. „Die erfolgreiche Arbeit der Kolleg:innen in Hamburg zeigt, dass es inspirierende Ideen und Wege gibt, um mehr jungen Menschen eine erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen. Wir möchten diese Wege gemeinsam mit den Thüringer Schulen gehen.“, so Michael Wiegleb weiter. 

Good Practice aus Hamburg gemeinsam mit der DKJS auch nach Thüringen holen 

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung in Thüringen setzt sich dafür ein, die Erkenntnisse und Erfahrungen, die während dieser Reise gesammelt wurden, sinnvoll in die Gestaltung der Bildungslandschaft in Thüringen einzubringen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den verschiedenen Akteur:innen zeigen, dass durch eine koordinierte Anstrengung und den Transfer bewährter Praktiken die Entwicklung von Schulen mit besonderen Herausforderungen vorangetrieben werden kann. Ein von der DKJS moderierter Reflexionsworkshop diente den Teilnehmenden am Ende der Reise als erster Schritt, um die gewonnenen Erkenntnisse auf Thüringen zu übertragen.    

Mit Erfolg macht Schule 2.0 unterstützt die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung pädagogische Teams von über 30 Thüringer Regel- und Gemeinschaftsschulen dabei, ihre Schul- und Unterrichtsqualität weiterzuentwickeln. Das Programm, gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus, möchte die Schulabbrecherquote in Thüringen senken und somit mehr Kindern und Jugendlichen ermöglichen, in der Schule erfolgreich zu sein.