08.07.2024 · Aktuelles

30 Jahre DKJS - Raum für Mut

Luftballons zum Jubiläum

© dkjs/Caro Kadatz

Gesprächsrunde auf der Bühne

© dkjs/Caro Kadatz

Jede Menge Luftballons schweben am 4. Juli durch den Saal in der Berliner Invalidenstraße 13 in Berlin-Mitte, quasi um die Ecke zur Chausseestraße, wo sich in den 90er Jahren das frühe Domizil der DKJS in einer ehemaligen Wohnung befand.

Lauter bunte Luftballons – sieht so eine Bildungskonferenz aus? Spätestens beim Durchwandern der vier Räume Austausch, Handeln, Mut und Gelingen und dem lauten Lachen und Johlen im Raum Mut beim Schnickschnack-Turnier (In der grünen Reisegruppe siegte nach 10 schnellen k.o.-Runden Roland Koch.) dämmert es der Besucherin: Bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung darf Bildung und Lernen Spaß machen – ja muss es sogar. Nicht nur Kindern, auch den Erwachsenen.

Bildung darf Spaß machen, auch den Bildungsmachern

„30 Jahre sind ein guter Anlass gemeinsam mit vielen Wegbegleiter:innen auf das Erreichte zu schauen, unsere Arbeit kritisch zu reflektieren und gleichzeitig die Weichen für die Zukunft zu stellen“, findet Anne Rolvering, die in Nachfolge von Gründerin Dr. Heike Kahl und gemeinsam mit Frank Hinte, die Stiftung leitet. Sie dankte allen, die einen Anteil an den erfolgreichen 30 Jahren halten, insbesondere dem langjährigen Vorsitzenden des Gesellschaftergremiums, Roland Koch. Er verabschiedete sich nach insgesamt 18 Jahren an der Seite der DKJS und übergab an seine Nachfolgerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Als roter Faden der Konferenz diente das neue Leitbild, das die DKJS in den letzten Monaten erarbeitet hat und das am 4.7. von den Gesellschaftern verabschiedet wurde. „Es ist bezeichnend für die Arbeit und das Selbstverständnis der Stiftung, dass sie ihr Jubiläum zum Anlass nimmt, um zu fragen: Was können wir besser machen? Wie müssen wir uns selbst verändern, um Kinder und Jugendliche in der heutigen Zeit gut unterstützen zu können?“ konstatierte Elke Büdenbender, Schirmherrin der DKJS.

Jedem Kind ein Hier, ein Jetzt und eine Zukunft!

So ist die Vision im neuen Leitbild überschrieben und so lautete auch das Motto der Veranstaltung. Bildung und Teilhabe sind dafür wichtige Voraussetzungen und – wie die Schirmherrin bei ihrer Begrüßung betonte – Grundstein für ein glückliches und erfülltes Leben. „Die DKJS hat in den letzten 30 Jahren unermüdlich daran gearbeitet, eine Umgebung zu schaffen, in der junge Menschen selbstbestimmt aufwachsen und sich unabhängig von ihren Lebensumständen bestmöglich entwickeln können.“ „Kinder und Jugendliche müssen ernst genommen werden“, findet Anne Rolvering. „Wir müssen ihnen zuhören und ihnen die Möglichkeit geben, sich einzubringen. Die Potenziale jedes jungen Menschen müssen erkannt und gefördert werden, unabhängig von Herkunft, Fähigkeiten und wirtschaftlicher Situation.“ Nur so kann uns eine gerechte, demokratische und vielfältige Gesellschaft für die heutigen und die kommenden Generationen gelingen. 

Reise entlang des neuen Leitbilds

Aber wie kommt man so einem hochgesteckten Ziel näher? Die DKJS möchte Räume für Bildung und Beteiligung schaffen: für Mut und Austausch, zum Handeln und zum Gelingen. Es ging zum Beispiel um Demokratiebildung; darum, wie Schule integrativer, digitaler und gemeinsamer gedacht werden kann; wozu es in der Bildung mehr Mut braucht und was es unbedingt braucht, damit ein Leuchtturm(Projekt) gelingt und nicht in sich zusammenfällt. Mitarbeiter:innen und DKJS-Expert:innen hatten mit viel Liebe und Enthusiasmus vier Räume eingerichtet, die das neue Leitbild erlebbar machten. In vier „Reisegruppen“ durchwanderten die Besucherinnen und Besucher die Räume und kamen dort ins Zuhören, Diskutieren, Ausprobieren und Spielen.

„Gerade, klare Menschen …“

Das Bühnenprogramm moderierten Sakiye Boukari und Shai Hoffmann, wo die junge Poetry Slammerin Anna Hermsdorf aus Thüringen einen Kontrapunkt mit ihrem Beitrag zum Peoplepleasing setzte. Ganz am Ende sorgte die neue Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer noch einmal für einen Gänsehaut-Moment. Mit Verweis auf den Zustand unserer Welt und die aktuellen Herausforderungen zitierte sie das Lied „Kinder“ von Bettina Wegener „Gerade, klare Menschen wär´n ein schönes Ziel. Leute ohne Rückgrat hab´n wir schon zuviel.“